Prüfung

Die Prüfung zur Ausbildereigungs-Verordnung (AEVO) besteht aus zwei Teilen, die unabhängig voneinander bestanden werden müssen:

Übersicht Struktur AEVO-Prüfung

Je Prüfungsteil müssen mindestens 50 Punkte erreicht werden. Ein nicht bestandener Prüfungsteil kann maximal zweimal wiederholt werden.

Der schriftliche Prüfungsteil

Die schriftliche Prüfung wird bei vielen IHKs (wie z. B. in Berlin) als PC- oder Tablet-Prüfung abgenommen. Es gibt aber noch IHKs, die die Prüfung papierbasiert durchführen. Bitte erkundigen Sie sich vor der Prüfung bei Ihrer zuständigen IHK, wie die Prüfung durchgeführt wird und welche Hilfsmittel zugelassen sind.

Die DIHK bietet zur Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung online eine Testversion der PC-Prüfung an. Nutzen Sie diese auch, um die Nutzeroberfläche kennen zu lernen, damit Sie sich nicht erst in der Prüfungssituation selbst darauf einstellen müssen.

Direkt bei der DIHK-Bildungs GmbH erhältlich ist ein Übungsbuch mit zwei Prüfungssätzen zur Vorbereitung auf die AEVO-Prüfung.

Der praktische Prüfungsteil

Der praktische Prüfungsteil besteht aus zwei Teilen: Einer Präsentation oder praktischen Durchführung einer Ausbildungssituation und einem Fachgespräch. Die Vorgaben für die zu erstellenden bzw. vorzulegenden Unterlagen zur praktischen Prüfung sind nicht bundeseinheitlich geregelt. Da die IHKs voneinander unabhängig agieren, wenden Sie sich bitte unbedingt an die für Sie zuständige Stelle und erfragen die prüfungsspezifischen Informationen. Viele IHKs stelllen alle Informationen auf ihrer Website zur Verfügung, bei anderen erhalten Sie die Unterlagen auf Anfrage.

Folgende Punkte wurden durch die Novellierung der AEVO geändert und gelten für Prüfungen seit Januar 2010:
Neu ist der Begriff der “berufstypischen Ausbildungssituation”, der die vormalige “Ausbildungseinheit” ersetzt. Unter einer “berufstypischen Ausbildungssituation” wird eine Situation verstanden, die einen typischen Teil aus der Ausbildung im Betrieb wirklichkeitsnah darstellt und dem erforderlichen didaktischen Gehalt der Ausbildung entspricht.

Themenwahl

Welches Thema soll ich nehmen? Darüber grübelt wohl jeder, wenn es um die Vorbereitung für die praktische Prüfung geht. Die Auswahl an typischen Ausbildungsthemen ist unendlich, jedoch sollten Sie folgende Dinge berücksichtigen:

Das Thema muss auf jeden Fall aus der betrieblichen Ausbildung kommen – so die Definition der “berufstypischen Ausbildungssituation”. Typische Berufsschulsituationen oder Unterrichtsthemen aus dem Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz sind somit nicht möglich.

Präsentation oder Durchführung?

Der Schwerpunkt der praktischen Prüfung soll bei der Präsentation einer Ausbildungssituation liegen. Die praktische Durchführung wird erst im letzten Satz von § 4 Abs. 3 der AEVO erwähnt:

“Der praktische Teil der Prüfung besteht aus der Präsentation einer Ausbildungssituation und einem Fachgespräch mit einer Dauer von insgesamt höchstens 30 Minuten. […] Anstelle der Präsentation kann eine Ausbildungssituation auch praktisch durchgeführt werden.”

Präsentation

  • Wählen Sie die Präsentation, wenn es Ihnen liegt, vor einem Publikum einen mediengestützten Vortrag zu halten.
  • Die Präsentationsdauer beträgt maximal 15 Minuten, diesen Zeitraum sollten Sie nicht überschreiten, aber auch nicht wesentlich unterschreiten.
  • Ihre geplante Ausbildungssituation kann einen beliebig langen Zeitraum abdecken – Sie führen sie ja nicht durch, sondern präsentieren Ihre methodisch-didaktisch begründete Planung.

Praktische Durchführung

  • In 15 Minuten kann nur ein begrenztes Thema praktisch mit einem Auszubildenden durchgeführt werden. Denn diese 15 Minuten sollen die Einführung zum Thema, die Vermittlung bzw. gemeinsame Erarbeitung eines Lernzieles und eine Lernzielkontrolle beinhalten.
  • Wählen Sie ein Thema, in dem Sie sich inhaltlich wohlfühlen und das Sie gut beherrschen.
  • Denken Sie einfach! Ein Prüferkollege hat mir vor einiger Zeit von einer praktischen Durchführung erzählt, die das korrekte Tackern von mehreren Blättern für die Ablage in einen Ordner umfasste. Zu diesem Thema kann man tatsächlich einen Auszubildenden 15 Minuten lang unterweisen.
  • Erfragen Sie bei Ihrer IHK bitte unbedingt, ob Sie für die praktische Durchführung Ihren eigenen Auszubildenden mitbringen können, oder ob Sie evtl. aus dem Prüfungsgremium einen wählen müssen!

Fachgespräch

Das Fachgespräch nimmt Bezug auf die in der Präsentation oder Durchführung behandelte Ausbildungssituation, deren Auswahl und Gestaltung zu erläutern sind. Dazu stellt der Prüfungsausschuss entsprechende Fragen. Geprüft wird das arbeits- und berufspädagogische Wissen, nicht Ihr Wissen als Fachmann/-frau zum Thema der Ausbildungssituation selbst.

Hinweise der DIHK zur praktischen Prüfung

In folgenden Unterlagen der DIHK finden Sie Hinweise zur Durchführung und Bewertung der praktischen Prüfung:

Ausbildereignungsprüfung - Rahmenplan 2023
Ausbilder-Eignungsverordnung
Rahmenplan mit Lernzielen, Stand 2023
Bestellung über den DIHK Verlag. Der Rahmenplan ist auch als PDF-Datei erhältlich.

Der Rahmenplan dient als Grundlage für die Lehrgangsplanung von Prüfungsvorbereitungskursen und enthält Hinweise der Sachverständigen zur praktischen Prüfung.

Ausbildung der Ausbilder - AEVO-Prüfungsvorbereitung
DIHK: Prüfungsvorbereitung Ausbildung der Ausbilder (Rahmenplan 2009)
Prüfungsvorbereitung auf die AEVO
Bestellung über den Shop DIHK Bildungs GmbH

Dies ist die offizielle Unterlage der DIHK zur Vorbereitung auf die AEVO-Prüfung. Sie erschien erstmals im Dezember 2009 und wird regelmäßig überarbeitet und aktualisiert. Am Beginn der Broschüre finden Sie umfangreiche Hinweise für die Vorbereitung auf die schriftliche und praktische AEVO-Prüfung. Dazu zählt auch ein beispielhaftes Konzept für eine Ausbildungssituation. Weiterhin enthält sie zwei komplette Übungs-Aufgabensätze inkl. Erläuterungen zu den Lösungen.

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